Parodontose Rosenheim – Geben Sie Ihren Zähnen noch eine Chance
In der Mundhöhle existieren zwei häufige Krankheitsbilder, die fast jeden Patienten im Laufe seines Lebens betreffen: Karies und der entzündliche Abbau des Zahnhalteapparates: die sogenannte Parodontitis – oder im Volksmund auch Parodontose genannt.
Statistisch gesehen verlieren mehr Menschen im Erwachsenenalter Zähne durch Parodontose als durch Karies – es handelt sich also um eine wahrhaftige Volkskrankheit. Parodontitis kann Personen jeder Altersstufe treffen.
Die Erkrankung entsteht meist über einen längeren Zeitraum und schreitet oft unbemerkt voran. Daher wird sie leider häufig vom Patienten erst zu spät erkannt, z. B. wenn starker Mundgeruch entsteht, das Zahnfleisch blutet oder aber Zähne sich bereits gelockert haben.
Ganzheitlich gesehen kann die Parodontose massiven Einfluss auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand haben und Erkrankungen wie Schlaganfälle, Herzmuskel- und Herzklappen-Entzündungen, Frühgeburten bei Schwangeren, Entzündungen an künstlichen Gelenken (z.B. Hüfte, Schulter Knie), Diabetes und vieles mehr auslösen.
Fakten zur Parodontitis: wussten Sie schon?
- 52 % der jungen Erwachsenen in Deutschland leiden unter leichter bis mittelschwerer Parodontose.
- 23 % der Senioren sind vollständig zahnlos und
- 70 % aller Zahnverluste entstehen durch Parodontose.
Verlauf einer Parodontosebehandlung
Ein Schaden durch Parodontose ist in der Regel nicht reversibel. Verlorenes Zahnfleisch und verlorener Knochen bleiben verloren. Parodontose kann in jedem Alter auftreten. Durch die allgemein gestiegene Zahnhygiene ist aber bei regelmäßiger Pflege der Ausbruch der Krankheit lange vermeidbar. Über 75% aller Erwachsenen sind im Laufe ihres Lebens von Parodontose betroffen. Deshalb ist ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt notwendig, um rechtzeitig eingreifen zu können. Ist ein Gebiss einmal von der Parodontose befallen, kann die Krankheit immer wieder ausbrechen. Die Intervalle der Zahnarztbesuche müssen deshalb nach der Diagnose kürzer ausfallen.
Im ersten Schritt einer Parodontose Behandlung wird eine gründliche Zahnreinigung durchgeführt. Dazu gehört auch die Entfernung des Zahnsteins. Wir verwenden dafür Ultraschall. Zusätzlich können mit einer Laserbehandlung schonend alle Bakterienherde beseitigt werden. Diese Behandlung ist schmerzfrei. Im letzten Schritt einer Parodontose Behandlung werden nach der Reinigung der Zähne und der Beseitigung aller Infektionsherde die Zähne poliert und versiegelt. Ein erneuter Ausbruch der Parodontitis kann damit wirkungsvoll verhindert werden. Wir bieten für die Zeit nach einer Parodontosebehandlung eine spezielle Parodontose-Nachsorge an.
Die wichtigsten Fragen zur Parodontose auf einen Blick
Welche Ursachen gibt es für Patadontose?
Eine der Hauptursachen für Parodontitis sind aggressive Bakterien in der Mundhöhle. Hier spielt sicherlich die Genetik eine Rolle. Sollten Ihre Eltern bereits Zähne durch Parodontose verloren haben, sollten Sie Ihren Zahnhalteapparat auf jeden Fall von Ihrem Zahnarzt auf Parodontitis überprüfen lassen. Auch die Bakterienübertragung im Kreise der Familie, z.B. beim Küssen in einer Partnerschaft spielt eine Rolle. Bei Kindern kann durch das Ablecken von Schnullern oder Essbesteck durch die Eltern oder Großeltern bereits in frühem Alter eine bakterielle Infektion ausgelöst werden – hier sollte strikt auf Hygiene und auf eine vorbeugende Behandlung der in Frage kommenden Überträger geachtet werden.Wichtig: auch Kinder können durch gemeinsam genutztes Essbesteck oder abgelutschte Schnuller angesteckt werden.
Nikotin-Konsum, also Rauchen, verschlimmert den Verlauf einer Parodontitis deutlich. Durch das Nikotin wird die Durchblutung der feinen Gefäße des Zahnfleisches herabgesetzt. Die Blutungsneigung nimmt künstlich ab, aber damit auch die Abwehrkräfte des Immunsystems gegenüber der Bakterienflora in der Mundhöhle.
Rauchen erhöht das Parodontose-Risiko um ein Vielfaches!
Auch eine schlecht eingestellte Diabetes-Erkrankung („Zucker“) wirkt sich negativ auf den Gesundheitszustand des Zahnfleisches aus und begünstigt eine Parodontitis.
Da es sich bei Parodontose um eine bakterielle Erkrankung der Mundhöhle handelt kommt der Zahnpflege eine besondere Bedeutung zu. Mangelhafte oder falsch ausgeführte Mundhygiene verstärken den Krankheitsverlauf der Parodontose. Zahnfehlstellungen, die die Mundhygiene erschweren, können auch ein Auslöser für Parodontitis sein. Eine stark Kohlenhydrat- oder Stärkehaltige Ernährung begünstigt den entzündlichen Knochenabbau, da die Bakterien mit leicht zu verstoffwechselnden Nährstoffen versorgt werden.
Störungen des Immunsystems oder immunsupprimierende Medikamente können zu verstärktem entzündlichen Knochenabbau führen. Auch eine HIV-Infektion kann durch die Schwächung des Immunsystems eine Parodontose begünstigen.
Was sind Hinweise auf Paradontose?
Anzeichen für die Erkrankung können Zahnfleischbluten, entzündetes und angeschwollenes Zahnfleisch, freiliegende Zahnhälse, Mundgeruch oder Zahnlockerungen/Zahnwanderungen sein.Wie wird eine Paradontose festgestellt?
Festgestellt wird die Parodontose von Ihrem Zahnarzt durch das Ausmessen der Zahnfleisch-Taschen mit einer speziellen Sonde, durch Untersuchung des Zahnfleischs auf Blutungsneigung/Entzündungssekrete und durch die Anfertigung von Röntgenaufnahmen zur Beurteilung des Knochenabbaus.Wie wird eine Parodontitis behandelt?
Auslöser für die Entzündungsreaktion sind unsichtbare bakterielle Beläge und Zahnstein auf den Zahnoberflächen und unter dem Zahnfleisch. Werden Zahnstein und Bakterien entfernt und schafft es der Patient, alle Zahnoberflächen dauerhaft sauber zu halten, kann das Zahnfleisch wieder heilen und sich erneut straff an den Zahn anheften.Bei der Vorbehandlung werden zunächst im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung die Beläge über dem Zahnfleischrand entfernt und die Zahnoberflächen poliert, um die erneute Anlagerung des bakteriellen Biofilms zu erschweren. Sie bekommen wertvolle, auf Sie persönlich abgestimmte Tipps zur Zahnpflege und Ernährung. Die für Sie am besten geeigneten Pflege- und Reinigungsprodukte werden von speziell geschulten Zahnarzthelferinnen (Dentalhygienikerinnen) empfohlen.
Bei der Parodontosebehandlung werden nach Abheilung der oberflächlichen Entzündung unter örtlicher Betäubung die tiefen Taschen gereinigt. Hierbei wird der unter dem Zahnfleisch liegende Zahnstein (Konkremente) entfernt und die Wurzeln wieder geglättet. Durch die Betäubung verläuft die Behandlung komplikationslos und meist komplett schmerzfrei.
Nach Abschluss der Behandlung können tiefe Taschen gegebenenfalls durch einen Knochenaufbau regeneriert werden. Störende freiliegende Zahnhälse können mit einem Bindegewebstransplantat oft unsichtbar verschlossen werden.
Nachsorge zur Parodontose-Therapie
Wichtig: durch die Parodontose verlorener Knochen regeneriert nicht. Ziel muss es daher sein, auch nach Abschluss der Parodontitis-Therapie weiteren Knochenabbau effektiv zu verhindern. Hierfür haben wir in unserer Praxis ein spezielles Nachsorgeprogramm für Sie vorgesehen: die „unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT)“.Die speziell weitergebildeten Prophylaxehelferinnen (Dentalhygienikerinnen) sorgen bei den regelmäßigen Reinigungs-Terminen dafür, dass sich keine neuen Zahnsteinkrusten unter der Zahnfleischoberfläche mehr anlagern können. Die aggressiven Bakterien, die auch nach der erfolgreichen Parodontose-Behandlung in der Mundhöhle weiterleben, werden so in Schach gehalten und kein weiterer Knochen geht verloren.
Die langfristige Stabilisierung des Zahnhalteapparates und der Zähne ist hier unser oberstes Ziel und uns ein besonders wichtiges Anliegen! So können auch erkrankte Zähne trotz Parodontose noch über viele Jahre erhalten werden.